Wenn junge Wurzeln zu nahe am Stamm wachsen, können sie im Laufe der Zeit durch Verholzung eine Würgewurzel bilden. Dabei nehmen Stamm und Wurzel an Dicke zu, drücken gegeneinander und wachsen nicht zusammen. Dadurch wird der Stammfuß abgeklemmt, was den Wasser- und Nährstofftransport zwischen Wurzeln und Krone verringert. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Würgewurzeln und einem schlechteren Zustand des Baumes.
Manchmal sind die Würgewurzeln deutlich sichtbar, aber oft entstehen sie unter der Erde als Folge zu tiefer Anpflanzung. Wie in Teil 1 erwähnt, haben Hauer & Johnson festgestellt, dass für jeden Zentimeter Abstand zwischen Bodenhöhe und Stammfuß etwa 3 % des Stammes abgeklemmt werden. Bei 10 cm Tiefe kann so ein Drittel des Stammfußes abgeklemmt werden. Hauer & Johnson untersuchten Ahorne, Eschen und Linden – schnell wachsende Baumarten, die für die Bildung von Würgewurzeln bekannt sind.
Allerdings haben Zuchtweise und Anpflanzung des Baumes noch mehr Einfluss auf die Bildung von Würgewurzeln als die Baumart selber. Unter natürlichen Bedingungen kommen Würgewurzeln nämlich kaum vor.
Lesen Sie hier Teil 2 des Whitepapers, in dem wir uns befassen mit der Hauptursache für das schlechtere Wachstum zu tief gepflanzter Bäume. Dies ist eine Folgemaßnahme zu dem White Paper Teil 1, in dem in dem wir die allgemeinen Folgen für einen zu tief gepflanzten Baum behandeln
Autor
Maximilian Hetz, Absolvent von Wageningen 2023, ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei TFI tätig. Er begleitet und berät bei Bedarf bei der Umsetzung und führt Strukturforschung zur Weiterentwicklung der TFI-Methode® durch. Er prüft, wo Entwicklungsmöglichkeiten bestehen, damit unsere Dienstleistungen auch weiterhin auf den Einfluss des Klimawandels auf den Boden und seine Auswirkungen auf die Bäume reagieren können. Auf diese Weise können wir die Ergebnisse unserer TFI-Behandlungen weiterhin garantieren.