Neue Fördermöglichkeiten zur Entsiegelung und Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen
Das im Jahr 2024 gestartete Programm: „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen (KfW-Programm 444)“ erfreut sich in zukunftsgewandten Kommunen großer Beliebtheit. Die niedrigschwellige Antragstellung und die hohe Bezuschussung von bis zu 90 % senken die Hürden für die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen erheblich. TFI Vitaleres Grün hat bereits im Jahr 2024 zahlreiche Förderprojekte im Kontext der Standortoptimierung von Bestandsbäumen (Modul B.2) im Auftrag von Kommunen umsetzen dürfen.
Dieses Jahr ist das Modul D neu hinzugekommen – Schwerpunkt Entsiegelung. Wir freuen uns sehr, dass gesunde Böden und deren Funktionen und Ökosystemdienstleistungen immer mehr Aufmerksamkeit erlangen. Viele Bestandteile des neuen Förderprogrammes setzen wir als Spezialist für die Standortsanierung bereits seit 40 Jahren erfolgreich um. Die derzeit laufenden Anfragen bestätigen den Trend und den Willen vieler Kommunen, Flächen zu entsiegeln und im Idealfall auch zu begrünen. Die präferierten und angefragten Flächen decken sich weitestgehend mit den Beispielen der KfW: wegfallende Parkplätze in Baumreihen oder Alleen, überbreite Gehwege, Außenanlagen von Schulen und KiTas, unnötig versiegelte Nebenflächen und Brachen.
Anhand von einigen Praxisbeispielen und Referenzen möchten wir Ihnen Möglichkeiten und Potentiale aufzeigen sowie Impulse für mögliche Projekte in Ihrer Kommune geben.
Doch zunächst soll die Umsetzung der Unterpunkte 3-7 des Programms anhand der TFI-Methode® erklärt werden (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1 – Folie aus dem KfW-Webinar April 2025: förderfähige Schritte zur Herstellung der natürlichen Bodenfunktionen
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Unterpunkte 3-7 des Programms anhand der TFI-Methode®
- Nach der Vorortbegutachtung durch den TFI-Kundenberater und die Sondierung des Bodens wird die standortspezifische Sanierungsempfehlung abgegeben. Darin sind z.B. die Tiefe der Injektionen, das notwendige Raster der Injektionspunkte, die Zusammensetzung des Substrats und vorbereitende oder begleitende Arbeiten definiert.
- Durch das TFI-Verfahren schaffen wir Risse und Poren im Boden. Luft und Wasser können wieder in den Boden eindringen. Die neu geschaffenen Räume werden durch das TFI-Substrat langfristig offengehalten.
- Unterstützt durch das Bodenleben in unserem wertvollen Wurmhumus, die zugefügten Mykorrhiza und aktivierte Pflanzenkohle sowie die verbesserten Umgebungsbedingungen wird die Gefügebildung des Bodens gefördert und langfristig verbessert.
- Da die Risse und Poren, welche bis zur Oberfläche reichen, zusätzlich mit Stützkörnern verfüllt werden, kann Wasser wieder tief in den Boden infiltrieren. Die Standortfeuchte steigt.
- Das TFI-Substrat hat eine pflanzenverfügbare Wasserspeicher- bzw. Pufferwirkung. Überschüsse können in tiefere Bodenschichten infiltrieren und tragen so auch zur Grundwasserneubildung bei oder helfen, Niederschlagsspitzen abzupuffern.
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Harsewinkel 2022 – Sanierung eines Altbaumes
Entsiegelung eines ehemaligen Parkplatzes, Rückbau oberflächennaher Störschichten, Anwendung des TFI-Verfahrens, Begrünung

Links (Abbildung 2) – Die alte Eiche im Oktober 2022 während der Maßnahme
Rechts (Abbildung 3) – September 2024, weniger als 2 Jahre nach der Maßnahme zeigt die Eiche eine hervorragende Vitalität.
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Niederkrüchten 2024/2025
Stagnierendes, im Kümmerwuchs befindliches Straßenbegleitgrün: Entsiegelung, Rückbau oberflächennaher Störschichten, Erweiterung der Pflanzgruben bei ca. 25 % der Standorte, Anwendung des TFI-Verfahrens im Baumsubstrat und angrenzenden Nebenflächen bei 100 % der Standorte.

Links (Abbildung 4) – Exemplarische Baumscheibe vor der Sanierung. Leider Standard in vielen Kommunen – viel zu kleine Baumscheiben und ein unterdimensionierter Wurzelraum.
Rechts (Abbildung 5) – Eine deutliche Erweiterung des Wurzelraumes im Bereich des Gehweges
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Hamm 2020 – Isenbecker Hofsiedlung
Entsiegelung, Rückbau oberflächennaher Störschichten, Erweiterung der Pflanzgruben, Anwendung des TFI-Verfahrens in der Pflanzgrube und angrenzenden Nebenflächen

Links (Abbildung 6) – Der denkmalgeschützte Baumbestand musste erhalten werden.
Rechts (Abbildung 7) – Erweiterung der Baumscheibe in einem verkehrsarmen Wohngebiet. Mehr Luft, Wasser und Bodenleben fördern die Vitalität der Linden.
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Dülmen 2025 – Anlegen von Rigolen im Rahmen eines Turnhallenneubaus
Verbesserung der Entwässerung von Rigolen durch das Aufbrechen des verdichteten Bodens an der Sohle der Rigole.

Links (Abbildung 8) – Sohle der ausgekofferten Rigole vor der Druckluftlanzensanierung.
Rechts (Abbildung 9) – Breite Risse im verdichteten Boden sorgen für eine schnellere und tiefere Wasserinfiltration.
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Hamburg 2022 – Loogestraße
Entsiegelung der Parkplätze, Rückbau oberflächennaher Störschichten, Anwendung des TFI-Verfahrens, Einbau von Komposterden sowie druckverteilender und wasser-/luftdurchlässiger Oberflächenbeläge, Begrünung

Links (Abbildung 10) – Bearbeitung der Baumscheibe mit der Druckluftlanze. Die geringmächtige Splittschicht bildet die Bettung für die neuen Oberflächenbeläge. Unterhalb wurde ebenfalls der Boden durch TFI saniert.
Rechts (Abbildung 11) – Fertige, multikodierte Fläche: Wurzelraum, Parkplatz, Retentionsfläche. Die hier verlegte TTE-Platte lässt Luft und Wasser in den von TFI sanierten Boden. Es entstehen durchgehende und miteinander verbundene Baumquartiere.
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Bei Fragen zu den genannten Projekten oder unseren Erfahrungen mit dem Fördermittelprogramm können Sie uns gerne kontaktieren. Haben Sie bereits Ideen oder laufende Projekte zum Thema Entsiegelung und Bodensanierung? Unsere Kundenberater beraten Sie gerne bei einer unverbindlichen Vorortbegutachtung und geben Empfehlungen für Ihr eigenes Projekt oder erklären die bereits umgesetzten Projekte Schritt für Schritt anhand einer Präsentation.
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