Eine alte Eiche in Nordwestdeutschland beschäftigt uns nun schon seit mehreren Jahren. Bereits 2019 führten wir erste Maßnahmen zur Baumerhaltung durch und begleiteten den Baum in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit dem Kunden. Über die Jahre zeigte sich ein konstantes Bild: Der Zustand verschlechterte sich nicht gravierend – doch eine Verbesserung blieb ebenfalls aus.
Im Dezember 2023 nahmen wir eine erneute Begutachtung vor und stellten fest, dass eine frühere Baumaßnahme zu erheblichen Bodenaufschüttungen geführt hatte. Diese waren so massiv, dass sie die Vitalität des Baumes signifikant beeinträchtigten. Besonders der stark eingeschränkte Gasaustausch im Wurzelbereich ist hierbei ein kritischer Faktor. Zusätzlich wirkt sich die regelmäßige Befahrung in unmittelbarer Nähe negativ auf die Wurzeln aus.
Als erste Maßnahme empfahlen wir, den Stammfuß freizulegen und den Boden anzugleichen, um die natürlichen Bodenverhältnisse wiederherzustellen. Der Baum wird nun weiterhin beobachtet, um die Auswirkungen dieser Korrektur zu evaluieren.
Dieser Fall bestätigt erneut eine häufige Problematik: Bäume werden oft zu tief gepflanzt. Besonders auffällig wird dies, wenn entlang einer Straße mehrere Bäume derselben Art stark unterschiedliche Vitalitäten aufweisen. In solchen Fällen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die schwächeren Bäume schlichtweg zu tief in den Boden gesetzt wurden – die schlechtesten stehen meist am tiefsten.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Whitepaper „Die Folgen einer zu tiefen Anplflanzung von Stadtbäumen“ von Maximilian Hetz.