Aufheben von Bodenverdichtungen in Bonn
Was die Jahre 2018-2020 und 2022 an Niederschlag zu wenig hatten, hat das Jahr 2024 bisher, zu mindestens in Westdeutschland, zu viel. Für den Standort Bonn lag der Niederschlag allein im Frühjahr 2024 bei 188 % über dem langjährigen Mittel. Für den Mai dieses Jahres kamen sogar 239 % zusammen. Wenn dieser Wasserüberschuss auf ausgetrocknete und verdichtete Böden trifft, kommt es vor allem bei bindigen Böden zu Überschwemmungen und Staunässe.
Im April wurde TFI Vitaleres Grün kurzfristig damit beauftragt, einige problematische Bereiche im denkmalgeschützten Park der Rheinaue in Bonn zu bearbeiten. Problemstellung waren mehrere Einzelflächen, auf denen sich durch anhaltende Regenfälle und wiederkehrend eingebrachte Bodenverdichtungen staunasse Bereiche gebildet hatten. Betroffen waren einige Senken des reliefreichen Parks, welcher in den 1970er Jahren als Entwicklungsmaßnahme für das Regierungsviertel und im Rahmen der Bundesgartenschau 1979 angelegt wurde. Hier stand das Wasser teilweise 10-20 cm hoch und die Wildgänse hatten sich die neuen „Teiche“ bereits zu eigen gemacht. Ursache für das Problem waren die vorausgegangen Großveranstaltungen mit großen Bühnen und Eventbetrieb, der damit verbundenen Logistik inkl. Schwerlastverkehr und ihren hunderttausenden Besuchern. Der Porenraum der theoretisch gut durchlässigen Auensedimente und Aufschüttungen war praktisch so verdichtet, dass eine Wasserabfuhr in tieferliegende Bodenhorizonte nur noch sehr langsam erfolgte. Verstärkt wurde das Problem durch feinkörnige Sedimente aus höhergelegenen Bereichen des Parks, welche durch Starkregenereignisse ausgewaschen, verfrachtet und abgelagert wurden.
Um eine kurzfristige Verbesserung der Situation für die naheliegende Großveranstaltung zu gewährleisten, wurde das Wasser abgepumpt und anschließend wurden die oberflächlichen und geringmächtigen Verschlämmungen entfernt. Im Anschluss konnte TFI die Flächen bis in 80 cm Tiefe sanieren. Bereits während der Ausführung konnte man die Luftaustritte in den verbliebenen Pfützen, 1 bis 3 m von der Lanze entfernt, beobachten. Das überschüssige Wasser floss daraufhin in die neugeschaffenen Risse und Poren, um später im Untergrund in tiefere Bodenhorizonte und letztlich das Grundwasser abgeführt zu werden. Folgende Niederschläge und Abflüsse sollen dadurch schneller in den Boden infiltrieren können.
Werden solche aufgearbeiteten Böden im Anschluss nicht erneut nachverdichtet, kann sich wieder ein gesundes Bodenleben entwickeln. Dadurch entsteht ein neues Bodengefüge mit weiteren natürlichen Rissen und Makroporen, welche die Bodenbelüftung und Wasserinfiltration deutlich verbessern. Für Grünflächen mit wiederkehrendem Eventbetrieb empfiehlt sich im Anschluss an eine Bodensanierung die Installation von stationären oder temporären lastverteilenden Belägen (Druckverteilungsplatten). So kann eine wiederkehrende Verdichtung und Degradation der Böden vermindert werden und der Sanierungseffekt kann langfristig wirken.
Haben Sie Probleme mit Staunässe oder vernässten Böden? Wir machen uns vor Ort ein Bild von der Situation und schlagen Ihnen eine dauerhafte Lösung vor. Kontaktieren Sie uns gerne.