Vom Verfall der Bodenstruktur zur Erholung

In den vorangegangenen Abschnitten haben Sie gelesen, dass die Struktur wahrscheinlich die wichtigste Eigenschaft des Bodens ist, da sie dafür sorgt, dass ausreichend Luft und Wasser in den Boden eindringen können. Pflanzen, Bäume und Bodenlebewesen benötigen ständig Wasser und Luft für ein gesundes Wachstum. Wenn die Struktur nicht gut ist, werden Pflanzen und Bäume krank und Schwächeparasiten, Schnecken und pflanzenfressende Insekten kommen und beseitigen die schwachen Pflanzen, um Platz für gesündere Exemplare zu schaffen.

Nahrung für das Bodenleben

Für eine gesunde Bodenstruktur ist ein Bodenleben erforderlich. Für das Bodenleben werden Pflanzen, Bäume und das von ihnen produzierte organische Material benötigt. Um dies zu erreichen, müssen wir eigentlich nichts tun, sondern die Dinge so lassen, wie sie sind. Wir müssen unsere einheimischen Pflanzen wieder als das erkennen, was sie sind. Wirtspflanzen, Nahrungspflanzen, Boden-Verbesserer, Nährstoffpumpen, Energieproduzenten, … und letztlich unverzichtbar für die Sukzession. Wir brauchen ein neues Schönheitsideal. Gras nur dort mähen, wo es wirklich notwendig ist, den Boden ständig mit Pflanzen bedecken, Laub und anderes organisches Material liegen lassen und kein Plastik, keine Dosen oder Zigarettenkippen auf den Boden werfen. Diese verschmutzen den Boden und sind katastrophal für das Bodenleben. Landwirtschaftliches Plastik oder Vlies lassen den Boden nicht mehr richtig atmen und die Würmer können nicht mehr zur Bodenoberfläche, um organisches Material in den Boden zu ziehen. Außerdem zersetzt sich das künstliche Material und hinterlässt Milliarden von Mikroplastikteilchen im Boden.

Verdichtung

Auch bei einem reichhaltigen Bodenleben ist es möglich, dass der Boden zu sehr verdichtet wird. Dies kann durch den Einsatz schwerer Maschinen, aber auch durch Begehen geschehen. Es ist ratsam, überall und immer die gleichen Wege zu benutzen, um dies so weit wie möglich zu vermeiden.

Die Auswirkungen von Regentropfen

Der Boden sollte ständig mit abgestorbenem organischen Material und Pflanzen oder Bäumen bedeckt sein. Nicht nur, weil dies das Bodenleben nährt, sondern auch, weil es den Boden vor dem Aufprall von Regentropfen schützt. Diese scheinen keinen großen Schaden anzurichten, aber sie stürzen mit einer Geschwindigkeit von über 30 Stundenkilometern ab. Ein solcher Tropfen bildet buchstäblich einen Krater, der verhindert, dass das Wasser richtig in den Boden eindringt. Wie bei der Dehydrierung führt dies dazu, dass Wasser oberirdisch abläuft. Dies führt zu Erosion.

Was wird für eine gesunde Struktur benötigt?

Zunächst einmal gibt es Produzenten: Pflanzen und Bäume. Sie geben Kohlenstoffverbindungen in den Boden ab, welche das Bodenleben mit ausreichend Energie versorgen. Das Bodenleben klebt die Bodenteilchen zusammen und bildet Krümel. Zwischen diesen Krümeln ist Platz für Wasser und Luft, damit Pflanzen und Bodenleben immer genug von beidem zur Verfügung haben.

Das von Pflanzen und Bäumen produzierte organische Material sollte so weit wie möglich im Boden belassen werden, denn abgestorbene Pflanzen und Bäume sowie Baumblätter sind Nahrung, insbesondere für Pilze, Insekten und Würmer.

Autor
Diese Publikation ist Teil der achtteiligen Reihe „Die Bedeutung des Bodens“ von Marc Siepman.

Marc Siepman ist seiner Vision verpflichtet; ein Planet, auf dem wir uns wieder voneinander abhängig fühlen. Wo alles und jeder freien Zugang zu gesunder Nahrung, sauberem Wasser, sauberer Luft und Unterkunft hat. Marc Siepman schreibt Artikel, Blogs und Kolumnen. Er hält auch Kurse, Vorträge und Workshops zu Boden, Systemdenken, Permakultur und Ökonomie.