Baumscheibensanierung Mönchengladbach – eine grüne Perspektive

Baumscheibensanierung in Mönchengladbach – eine grüne Perspektive

Die beengten Verhältnisse in Städten führen oftmals zu Interessens- und Nutzungskonflikten. Ein positives Beispiel, wie Planungsprozesse zu einer langfristigen Lösung unter Berücksichtigung des Altbaumbestandes führen können, zeigt ein Projekt aus Mönchengladbach. Tiefbau und Grünunterhaltung arbeiteten Hand in Hand und im Dezember 2023 konnte das Projekt abgeschlossen werden.

Ausgangssituation mit parkendem Auto auf der Baumscheibe und Schäden im alten Fahrradweg durch Wurzelaufdruck

Ausgangssituation mit parkendem Auto auf der Baumscheibe und Schäden im alten Fahrradweg durch Wurzelaufdruck

Die Randbereiche der Engelbleckerstraße mussten saniert werden. Über Jahrzehnte hatten Fahrzeuge auf den Baumscheiben geparkt. Der Boden war sehr verdichtet, einige Bäume hatten Anfahrschäden und der Boden war immer wieder mit unterschiedlichsten Materialien aufgefüllt wurden. Diese Situation hatte zu Vitalitätsproblemen bei den Linden geführt. Der ursprüngliche Fahrradweg neben dem Gehweg war durch den Wurzelaufdruck nicht mehr nutzbar.

Schlechtes Ausgangsubstrat und Rückbau mit dem Saugbagger

Um die Allee mit 79 Altbäumen erhalten zu können, wurden weitreichende Maßnahmen durchgeführt. Der Fahrradweg wurde auf die Straße verlegt. Die Versiegelungen wurden aufgehoben und das verdichtete und untaugliche Substrat der Zwischenbereiche und Baumscheiben wurde mit Bagger und Saugbagger ca. 30-40 cm tiefreichend entfernt. In dieser Tiefe folgte der anstehende Boden. Um die freigelegten Wurzeln vor Austrocknung zu schützen, wurde umgehend neues und eigens angemischtes Baumsubstrat eingebracht, ohne zu verdichten. Um die sensiblen Bereiche vor einer Nachverdichtung durch erneutes Überfahren und Beparken zu schützen, wurden große Steinblöcke platziert.

TFI-Behandlung und Endsituation vor der Bepflanzung

Danach folgte die Tiefeninjektion von TFI im gesamten Grünstreifen. Die Dichteunterschiede am Übergang vom neu aufgebrachten Baumsubstrat zum anstehenden Boden waren deutlich spürbar. Die TFI-Methode® führte zur Auflockerung der unteren Bodenschichten und einer Verzahnung mit dem neuen Substrat. Die Bestandteile des zusätzlich eingebrachten TFI-Substrats kompensieren die Schäden, welche durch die Baumaßnahmen entstanden sind. Zusätzlich werden die Wasser- und Luftinfiltration und Wasserhaltekraft gesteigert. Die Fläche ist nicht mehr nur Baumscheibe, sondern hält auch Regenwasser effektiv zurück. Damit trägt der Standort in Zukunft effektiv zum Wassermanagement bei Starkregenereignissen bei. Wurmhumus, Pflanzenkohle und Mykorrhiza versorgen die Bäume für die nächsten Jahre und werden diese deutlich vitalisieren. Als letzter Schritt folgt noch die Bepflanzung. Das Resultat ist ein durchgehender Grünstreifen und ein Baumstandort, der sich zukunftssicher und nachhaltig in die Stadt integriert. Die Linden werden es danken!