Sonnenbrand an Bäumen – mit wenig viel erreichen
Bei einer Vorortbegehung zur Bewertung eines Projektes aus dem Jahr 2019 waren wir zunächst überrascht über die schlechten Ergebnisse. Viele Bäume hatten wenig Blattmasse und ganze Seitenäste waren kahl und abgestorben, es gab bereits erste Ausfälle. Für ein Neubaugebiet waren als Straßenbegleitgrün Ahornbäume ausgewählt worden. Um die schlechten Bodenverhältnisse zu verbessern und den Bäumen das Anwachsen zu erleichtern, fiel die Wahl auf die TFI-Methode®. Unser spezieller Substratmix aus Wurmhumus, Perliten, Pflanzkohle und Mykorrhiza-Sporen ist der perfekte Starter bei Neupflanzungen. Warum dann diese unbefriedigenden Resultate?
Begutachtung
Nach kurzer Begutachtung war die Ursache des Problems ausgemacht. Alle Bäume, welche die Vitalitäts- und Totholzproblematik zeigten, hatten auf der Südwestseite großflächig Sonnenbrand und Rindennekrosen. Das verbliebene Kambium versuchte bereits, die Wunden und Einrisse zu überwallen. Die Fortsetzung dieser Schäden mit dem entsprechenden Versorgungsschatten führten zu den abgestorbenen Ästen in der Krone. Es war nicht das erste Mal, dass uns dieses Bild, speziell im Zusammenhang bei Neupflanzungen mit Bergahorn, unter die Augen kam.
Ein Großteil der Neupflanzungen wurde dadurch nachhaltig geschädigt und ein erhöhter Pflegeaufwand wird nötig sein, um die Bäume verkehrssicher zu halten. Die Schäden werden langfristig zu einem Ausfall des Baumes führen. Besonders die Jahre 2018-2020 und 2022 waren geprägt durch große Dürre, extreme Tageshöchsttemperaturen und Strahlungsintensität. Speziell Bäume mit dünner, dunkler Rinde wie Ahorn, Buche, Erle, Esche, Linde etc. sind betroffen. Unter der Rinde heizt sich das Kambium auf und wird ab ca. 45 °C irreversibel geschädigt bzw. stirbt ab. Über die Rindennekrosen können Pilze und Bakterien in den Stammkörper eindringen und den Baum zusätzlich schädigen. Kritisch sind die unverschatteten Bereiche des Baumes wie Stammteile, welche durch die tieferstehende Nachmittagssonne (SW-Seite) beschienen werden. Auch Freistellungen durch die Fällung benachbarter Bäume lassen unerwartet die Sonne auf die sensible Rinde scheinen.
In der kompletten von TFI behandelten Reihe gab es lediglich zwei Bäume mit sehr guten Ergebnissen. Ein Baum war durch ein Gebäude verschattet, der andere durch einen Altbaum. Hier waren die positiven Effekte der #TFI-Methode® und ohne Sonnenbrand am Baum sehr gut zu sehen. Die Bäume waren voll belaubt und hatten satten Zuwachs.
Klimabedingungen
Bei Neupflanzungen unter den jetzigen klimatischen Verhältnissen ist ein schützender Stammanstrich genauso wie das regelmäßige, bedarfsgerechte Bewässern obligatorisch. Ein weißer, reflektierender Stammanstrich erfolgt im besten Fall bereits in der Baumschule. Auch die Abschirmung durch Bambus- oder Schilfrohrmatten ist möglich. Diese Maßnahme kostet fast nichts, trägt aber zum langfristigen Erhalt des Baumes bei und schützt eine Investition von mehreren Tausend Euro.
Am Ende ist es immer ein standortbezogenes Gesamtkonzept, welches die Bäume schützt, erhält und pflegt. Für uns bei TFI ist es wichtig, Ihre Bäume langfristig zu vitalisieren. Deshalb richten wir unsere Lösungen immer an der gegebenen Problemstellung aus. Dazu gehört ein allumfassender Blick auf Baum und Boden.